Einfach gut leben
„Wo sind ihre Zufriedenheiten?“, formulieren die Autoren in diesem Buch und führen mit diesem Einstieg die Leser zu einem ressourcen- und entwicklungsorientiertem Ansatz in der persönlichen Lebensgestaltung.
Ausgehend von den Zufriedenheiten, den Fähigkeiten und den Ressourcen entwickeln die beiden Ganzheitsmediziner anhand unterschiedlicher Fallgeschichten verschiedene Wege, die möglich sind, einerseits das Leben so zu gestalten, dass Krankheiten nicht entstehen, andererseits mit Kranksein umzugehen.
Ein sehr kritischer Umgang mit dem Gesundheits- und Krankheitsbegriff der modernen westlichen Medizin ist gewollt, obwohl – oder gerade weil – sich die Autoren selbst auch als westliche Schulmediziner bekennen.
Es tut gut, hier ein Buch zu lesen, das nicht „trendy“ alle möglichen Alternativen und adjuvanten Heilverfahren und Methoden anbietet, sondern den Leser dazu ermutigt, eigenbestimmt, selbstverantwortlich und selbstkompetent gesundheitsförderliche Strategien in seiner Lebensgestaltung zu entwickeln.
Die beiden Brüder vermeiden Gesundheitsmoralismus mit erhobenem Finger. Sie führen hin zu einem Gesundheitsbegriff, der lebens – und genussbejahend ist, sie meinen jedoch nicht Selbstverwirklichung „um jeden Preis“! Sie stellen ein Menschenbild in den Mittelpunkt, das geprägt ist von Wertschätzung für sich – die eigene Person – und somit auch die nötige Wertschätzung für das DU – die Person im Gegenüber – ermöglicht.
Einfach gut leben ist ein Buch, in dem das Burn out einer Waldviertler Bäuerin ebenso beschrieben wird, wie die Erschöpfungsdepression eines internationalen Top-Managers.
Es gilt, von einem konsumistischen „Patientenbegriff“ wegzukommen – mit Wille und Mut zur Veränderung zu dem gelangen, was die beiden Autoren im Untertitel definieren: selbstbestimmte, bewusste Lebensgestaltung!